# 10 Schäfchen zählen...

Wer einen Nachbarn hat, wie wir ihn haben, dem wird, im positiven Sinn, nie langweilig. Immer neue, verrückte und gute Ideen: Weihnachtsbaumverkauf, Maibaumstellen für andere, selbstgebaute Anhänger aus halben Autos usw. und

SCHAFE!

Einmal in Jahr, zwischen Januar und April verwandelt sich sein Garten in eine Lämmchen-Geburtenstation und erweicht mit jedem Schaf und Lamm mein Mutterherz :-D.

Jeden morgen öffne ich dann oben das Badezimmerfenster, die Augen eigentlich noch gar nicht richtig offen, die Haare auf halb 12, einige Schafe sehen zu mir hoch und ich bekomme meistens gleich ein "schäfisches" Guten Morgen. Das ist ein komisches, aber sehr schönes Gefühl. Dann zähle ich mal eben durch, naja zählen nicht wirklich, ich suche einfach, ob schon wieder ein neues Lämmchen über Nacht geboren wurde.

Und tatsächlich - eines morgens torkelten zwei schwarze, winzige Wesen umher. Wenige Tage später, gab ein Lämmchen aber ganz komisch klägliche Laute von sich und sah auch viel mickriger, faltiger, eingefallener aus als sein Geschwisterchen. Das Mutterschaf hatte es verstoßen und auch sonst nahm kein anderes Schaf oder Lämmchen Notiz von ihm. Das war so traurig. Unser Nachbar hatte bereits ein Fläschchen vorbereitet und ehe ich drüber nachdenken konnte, stand ich auch schon da und fütterte das kleine Tier mit dieser Flasche. Ich hatte zwar schon ein krankes Meerschweinchen zufüttern müssen, welches einen harten Überlebenskampf hatte, aber wer kommt heutzutage schon mit einem Schaf bzw. Lämmchen in Kontakt und zieht es auch noch mit der Flasche groß? In Stadtnähe wohlgemerkt!

Jedenfalls ist es total drollig. Es weiß schon, von wem es Futter bekommt, läuft einem schon "mähend" entgegen und knibbelt und knabbert an Schnürsenkeln, Jackenärmeln, Hosenbeinen und eigentlich möchte ich es ständig auf dem Arm halten und schmusen. Das scheint es auch zu genießen und drückt dann seinen Kopf gegen mein Kinn. Dass ich anschließend selbst wie ein Schaf rieche, brauche ich Euch wohl nicht erzählen ;-), aber das ist mir egal, weil es mich glücklich macht und ich mich inzwischen extra dafür umziehe. Im Wohnzimmer war es auch schon mal kurz, weil Erdbeermädchen schon den Schlafanzug anhatte und es draußen zu kalt für sie zum Streicheln gewesen wäre. Tja, wir sind halt jeck :-D. 

Heute soll das Kleine mal zum Doc und ich hoffe sehr, dass wir aus dem kleinen schwarzen mickrigen Lämmchen ein großes, stolzes Schaf machen können, was hoffentlich nicht irgendwann auf unserem Teller landet. Ich halte Euch auf dem Laufenden. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0