Ihr kennt das bestimmt, Ihr seid wegen irgendetwas traurig oder hat schlechte Laune, dann seht Ihr ein absolut süßes Tier und für einen kurzen Moment sind alle Sorgen vergessen. Bei mir funktioniert das auf jeden Fall bestens und das wird mir gerade mal wieder bewusst.
Aber erst mal zurück in die Vergangenheit...
2005 wurde ich brutal in Köln einen Tag vor meinem Geburtstag überfallen. Danach war ich wochenlang zu Hause und traute mich nicht raus. Nach ein paar psychotherapeutischen Gesprächen, war ich dann wieder "mobil" und verliebte mich bei einer privaten Tierstation in die Perserkatze Niki. Sie sah nicht nur süß aus, sie strahlte auch so eine Ruhe und Friedlichkeit aus, die ich absolut gerade gebrauchen konnte. Sie half mir unter anderem über mein psychisches Trauma hinweg. Leider musste sie vor kurzem mit 18 Jahren eingeschläfert werden, was für mich alles andere als leicht war, zumal das auch noch in meiner schlimmsten Burnout-Zeit war. Wir hatten eine schöne und witzige Zeit mit Niki. Zwischendurch kam 2008 unser Hund Lena als Welpe zu uns. Wir wollten schon immer einen Hund; noch eher als ein Kind. Naja, irgendwann stellte sich dann doch der Kinderwunsch ein und jeder, der sich ein Kind wünscht, der weiß, das muss sofort klappen, sonst ist die Trauer und der Frust groß. Um uns herum wurden alle plötzlich schwanger - auch die, die es nicht geplant hatten - nur wir nicht. Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich heulend auf der Couch saß, Lena im Arm hatte und ihr leise ins Ohr flüsterte: "Dann kriegen wir eben kein Kind, wir haben ja Dich - den besten Hund der Welt". Was ich natürlich noch nicht wusste, war, dass sich der Bubbes gerade schon eingenistet hatte. Es hat so gut getan, diesen Hund zu schmusen und ihm in seine schwarzen Knopfäuglein zu gucken. Und auch heute noch, wenn es mir schlecht geht, kommt sie und legt sich zu mir und gibt uns ihre bedingungslose Liebe und ihr Vertrauen. Ein weiteres Tier, welches mir eine Menge Endorphine beschert, ist das von der Mutter verstoßene Lämmchen in Nachbars Garten, welches ich zufüttern darf. Da spüre ich diesen starken Mutterinstinkt und was ein Glück, dass ich schon lange nicht mehr stille, sonst hätte ich wohl ständig Milcheinschuss :-D.
Für mich sind Tiere wohl die größten Seelentröster, denn manchmal braucht es keine Worte um aufzustehen und sein Krönchen zu richten.
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