Vor vielen Jahren wurden bei mir eine Vielzahl von Allergien festgestellt. Eine Einzige blieb jedoch lange Zeit unentdeckt und macht mir bis heute das Leben nicht ganz leicht - meine Nahrungsmittelunverträglichkeit/ Allergie gegen Zwiebelgewächse.
Dazu gehören: Zwiebeln, Charlotten, Lauch/ Porree, Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch...
Unentdeckt deshalb, weil sich diese Lebensmittel in fast jedem Essen befinden, es im Blut nicht oder nur kaum nachweisbar war und das wohl auch recht selten vorkommt.
Wenn ich mich zurück erinnere fing alles eigentlich harmlos an, beim Verzehr von Knoblauchbrot nämlich, wurde mir immer kotzschlecht und ich musste mich sogar hinlegen, aber es sollte nicht dabei bleiben. Wenige Jahre später bekam ich an Händen und Füßen kleine Wasserpöckchen, welche furchtbar juckten und die betroffenen Stellen rot werden und anschwellen ließen. Jeder Arzt schickte mich mit einer Kontaktallergie - keine Ahnung wogegen und einer Creme zum Abtrocknen der Stellen nach Hause. Was das für mich bedeutete, muss ich Euch, glaube ich nicht sagen. Erst als ich mit 19 meinen Mann kennenlernte, irgendwann auszog und selbst kochte, verzichtete ich instinktiv auf Zwiebelgewächse und siehe da - Sandrinchen ging es nach und nach besser und der Ausschlag verschwand sogar teilweise gänzlich.
Über die Jahre hinweg, habe ich gelernt, mit diesem Handycap zu jonglieren: Samstag sind wir zum Grillen eingeladen, das Fleisch ist fertig eingelegt, heißt: mit Zwiebelpulver und Knoblauch mariniert und bedeutet für mich Verzicht oder einmal sündigen und dann wieder absolute Enthaltung üben. Packungsangaben studieren habe ich auch prima in meinem Erdbeerköpfchen verinnerlicht. Unter 3% zum Beispiel muss ein Nahrungsmittel bzw. Gewürz scheinbar nicht zwingend aufgeführt werden, was für mich natürlich Erdbeerroulette spielen bedeutet. Herkömmliche Gemüsebrühe kann ich zum Beispiel gar nicht mehr benutzen, also muss ich mir Gewürzpaste im Thermomix selbst herstellen, entweder ganz ohne Zwiebeln oder nur mit einer kleineren Menge. Mit Tütchen habe ich im übrigen nie gerne gekocht - schmeckt alles gleich und kann ich sowieso vergessen, denn das ist wirklich Gift für mich. Da weiß ich nie, was wirklich drin ist.
Ich habe ganz tolle Freunde, die von meinem Problem wissen und manchmal sogar extra für mich kochen, dann muss ich mich halt auch zu 1000% verlassen können, dass die Person mir richtige Angaben macht, denn nur so kann ich meine Allergie in Schach halten und vor allem selbst bestimmen, ob ich mich dem Ausschlag stelle und "sündige" oder nicht, zumal sich mein Geschmacksnerv sehr sensibilisiert hat und ich sofort schmecke, ob ich das weiter essen kann oder nicht.
Wie schon geschrieben, ist es ein ständiges jonglieren um einigermaßen ekzemfrei durch die Erdbeerwelt zu spazieren.
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Karin (Montag, 14 Mai 2018 10:19)
Das finde ich nen ganz spannenden Beitrag. Ich hab auch so ein Ekzem an dem Füßen und keine Ahnung woran es liegt. Wenn die Füße warm sind ist es schlimmer. Manchmal hab ich offene Füße und das ist echt aua
Sandrinchen (Montag, 14 Mai 2018 13:31)
Es ist echt schwierig herauszufinden, woran das liegen könnte. Da muss man echt überlegen, was man gegessen hat oder ob man vielleicht ein anderes Duschgel, Waschpulver... benutzt hat.
Nicole (Freitag, 18 Mai 2018 14:08)
Ohje... und ich habe zu deiner Geburtstagsfeier einen Knoblauch-Nudelsalat und Schnittlauchbutter mitgebracht... Das nächste mal gibts was süßes oder so... ;-)
Sandrinchen (Freitag, 18 Mai 2018 15:36)
:-D naja, ist nicht sooo schlimm, zur Zeit hab ich es im Griff