Mein Mann kam eines abends im Mai 2018 zu mir und erzählte mir von einem interessanten Radiobeitrag eines Buches über Burnout, Erschöpfung etc.. Im Lifestream las die Autorin Kathrin Weßling ein paar Zeilen aus ihrem Buch vor und ich war erstaunt, dass ich mich in so wenig Textabschnitt wiedererkannte. Nun ja, was soll ich sagen - gekauft, gelesen.

Ich finde es erschreckend, wie viele Parallelen ich mit der Protagonistin teilte, mal von den Drogen und des zerrütteten Familienverhältnisses abgesehen, aber in die Gefühle und die Denkweise kann ich mich absolut hineinversetzen.

"Ich lächle mein Lächeln...Es ist das Lächeln von jemandem, der selbst noch lacht, wenn das Haus brennt, in dem er steht. Alles super, alles großartig, und bei dir?.."

Ich bin froh, dieses Lächeln nicht mehr lächeln zu müssen.

"Marlene Beckmann ist 31 Jahre alt und lebt das Leben, das sie sich gewünscht hat. Auf die Frage, wie es ihr geht, antwortet sie reflexartig: "Super, und dir?" Tatsächlich fühlt sich aber gar nichts super an. Doch sie wahrt den Schein. Bis sie ihren ersten richtigen Job antritt. Bis sie vor lauter Überstunden kein Privatleben mehr hat. Bis der Druck schließlich größer wird als sie...

Mit emotionaler Wucht beschreibt Kathrin Weßling eine gnadenlose Welt, in der Ersetzbarkeit, fehlende Perspektiven und der Zwang zur Selbstoptimierung eine ganze Generation unter Druck setzen"

Das Buch gibt es in sämtlichen Buchhandlungen für 16 Euro zu erwerben und ist jedem zu empfehlen, dem es selbst so ähnlich geht oder ging oder aber für jemanden, der nicht versteht und verstehen möchte, welche Gedankengänge ein Mensch mit Depressionen hat.