Da ich über die Hälfte des Aprils in Portugal und Spanien auf dem Jakobsweg verbracht habe, gestaltet sich mein Zero Waste Monat diesmal etwas anders.
Ich startete mit meinem äusserst minimalistisch und müllfrei gepacktem Rucksack auf nach Porto. Dort angekommen, fiel mir gleich auf, dass wir in Deutschland schon ziemlich weit sind, was die Mülltrennung und Müllvermeidung angeht und das gilt auch für Spanien. Pfandflaschen gibt es nicht und wenn du irgendwo essen gehst, bekommst du dein Getränk in der Dose oder aber in der Flasche. Zum Essen wurde immer ein Papierplatzdeckchen ausgelegt oder (zum Schluss) im Hotel nach dem Frühstück der ganze Müll (Marmeladen- und Butterportionsdöschen, Zuckertütchen etc.) zusammen mit der Papiertischdecke zusammengerafft und entsorgt. Es war mir also auf meiner Reise absolut nicht möglich Müll gänzlich zu vermeiden. ABER: ich betone das noch mal ganz deutlich, ich habe keinen Müll in die Natur geworfen - nicht mal Obstreste, denn sogar diese trug ich bis zum nächsten Mülleimer. Und glaubt mir, teilweise lag auf dem Camino doch recht viel Müll und ich finde das sehr schade. Also, wenn ihr euch auf den Jakobsweg aufmacht, dann schmeißt bitte nicht achtlos euren Müll in die Natur.
Gut fand ich allerdings das portugiesische Bahnticket. Du kaufst dir für 50 Cent eine Karte und kannst diese immer wieder am Automaten mit Guthaben aufladen ohne jedes Mal eine neue Karte pro Fahrt zu kaufen, die du sonst nach der Fahrt in den Müll werfen würdest.
Positiv aussprechen kann ich mich über die Kernseife, die ich für Körper und Wäsche benutzt habe. Der Rest festes Shampoo für meine Haare war leider nach zwei Tagen total matschig und da ich es vermeiden wollte extra Shampoo zu kaufen, wusch ich mich von Kopf bis Fuß UND die Wäsche also fortan nur noch mit Kernseife. Alles war sauber, roch gut und das ist dem Grunde nach doch das Wichtigste ;-) .
Wäsche waschen verlief bis auf 2 mal auch sehr Zero Waste, denn die meiste Zeit auf dem Camino war Handwäsche und trocknen auf der Wäscheleine angesagt - wie früher bei Oma. Was bei so wenig Kleidung nun auch durchaus machbar gewesen ist.
Ein bisschen Pech bzw. Karma ;-) hatte ich mit meinem spontanen Kauf einer kleinen, sehr billigen Geldbörse, dessen Reißverschluss gleich mal am ersten Tag kaputt ging - ich hatte es ehrlich gesagt geahnt und hätte hier wohl besser in etwas hochwertig und langlebigeres investiert - nunja, määste nix...
In Deutschland angekommen, mussten wir natürlich erst mal ein paar Lebensmittel einkaufen, aber ich bin immer noch fokussiert auf mein Zero Waste Projekt und vielleicht auch ein bisschen sensibilisierter als zuvor schon.
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