# 29 Schäfchen zählen 2.0

Heute (20.04.2017) ist es soweit - meine ca. 6 Wochen als Schafmama sind zu Ende. Ich sitze mit einem Lächeln im Gesicht und einer Träne im Knopfloch im Garten auf der Bank an der Feuerstelle, die Sonne scheint und das Lamm liegt im Schatten neben mir im Gras wie ein Hund. Ja richtig, in UNSEREM Garten. Fast jeden Tag haben wir die Schafe zu uns herüber geholt, denn während mein Mann in der Eifel den Garten gemacht hat, konnte hier der Rasen nicht gemäht werden und das haben die Schafe und Lämmer für uns erledigt. Eine sehr praktische Sache ;-). Mutter Arschlochschaf ist das dreisteste, verfressenste Schaf, das ich kennenlernen durfte. Es ist MINDESTENS 4 x durch unser Gartentor gebrochen und stand fröhlich Gras mampfend in unserem Garten. Zwei Mal hat es sich sogar versucht gegen das Tor zu drücken, während ich von der anderen Seite verzweifelt versuchte, das gebrochene Tor mit meinem Gürtel zu schließen. Wer genug Kopfkino hat, lacht sich jetzt schlapp. Auch wenn ich das Tor öffnete, um die All-you-can-eat-Bar zu eröffnen, ging es ihm nicht schnell genug und drückte sich an mir vorbei :-D. Arschlochschaf ist bis zur letzten Sekunde seines Abtransports in unserem Garten geblieben, auf der Weide könnte es ja nicht genug Gras geben ;-).

Und mein Lamm? Ich hätte es am Liebsten natürlich gerne behalten. Es hat mir so viel Freude gemacht zu sehen, wie es mähend angerannt kommt um Milch zu trinken. Einmal kam es sogar bis in die Küche gerannt, weil ihm das Milch machen scheinbar zu lange gedauert hatte. Ich habe mich auf jede einzelne Fütterung gefreut, zu sehen, wie es wächst, vor Freude springt und bockt, der Hüftschaden sich auswächst. Glücklich habe ich zugesehen, wie es das erste Mal Gras gefressen und Wasser aus der Bütt getrunken hat. Ich habe über seine Tollpatschigkeit gelacht und darüber, dass er zum Schuss öfter mal in der Feuerschale stand. Ich war entzückt darüber, wie er an meinem Schreibblock, Kulli und Kleidungsstücken geknabbert und sich mit Lena gut verstanden hat. Wenn ich dreckig wurde oder nach Schaf stank, war mir das fast egal. 

Jetzt sind sie auf dem Weg zur Weide und ich hoffe, ich werde den kleinen Mann das nächste Mal als stattliches Schaf wiedersehen. Vielleicht erkennt er mich ja dann noch! Mach´s gut Cäsar!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0