· 

# 67 Der Beruf Hebamme wird ausgerottet :-(

Zurück ins Jahr 2000: Ich besuche mit meiner Klasse das BiZ (Berufsinformationszentrum) und gehe mit Handzettelinformationen zweier Berufe wieder heraus:

 

Arzthelferin und Hebamme.

 

Beides für mich absolut schöne Berufe, aber aufgrund meines damaligen Alters, musste ich mich von dem Berufszweig als Hebamme verabschieden und bin Arzthelferin geworden. 

Heute, 18 Jahre später, sage ich immer noch häufig "Im nächsten Leben werde ich Hebamme" und das, obwohl diese es seit ca. 5 Jahren alles andere als leicht haben. Der Versicherungsbeitrag ist um ein vielfaches gestiegen - der Lohn und die Arbeitsbedingungen liegen da in keiner Relation und das tut mir unendlich leid für unsere Hebammen, die täglich einen super Job machen. Sowohl im Krankenhaus, bei der Rückbildung, als auch bei der Vor- und Nachsorge hatte ich bei beiden Kindern ganz tolle Hebammen. Meine Vor- und Nachsorgehebamme hat mich beim Erdbeermädchen sehr gut unterstützt, denn die Ärzte wollten wieder einen Kaiserschnitt machen, weil es bei Bubbes Komplikationen gab und er letzten Endes per Kaiserschnitt geholt werden musste. Ich fühlte mich nicht wohl mit dieser "Vorsichtsmaßnahme" und entschied mich intuitiv und mit viel Unterstützung meiner Hebamme zu einer Spontangeburt - war richtig so, denn ich habe es geschafft!

Ohne sie wäre ich wieder unters Messer geraten, obwohl gar keine direkte Gefahr bestanden hatte, weil schließlich nicht jede Geburt gleich verläuft. Unter der Geburt hatte ich mich bei den Hebammen gut aufgehoben gefühlt, immer kurz gestört, durch Ärzte, die den Kreißsaal betraten. Sie haben, so nett sie auch sein mögen, immer eine leichte kühle Distanz, die eine gebärende Frau in diesem Moment einfach nicht braucht. Für mich nicht auszudenken, wenn der Beruf der Hebamme ausstirbt und Ärzte ihren Part übernähmen.

 

Wer bestärkt uns denn dann noch?

Wer bringt mit uns die Kinder mit einfachen Mitteln und Tricks natürlich zur Welt?

Wer besucht uns zu Hause, schaut nach uns und den Kindern?

Wer gibt uns Globuli, Akkupunktur, nimmt uns Ängste und trocknet Tränen?

Ein Arzt? Der in seiner Praxis, in die Du hin tingeln musst, stundenlang sitzt und der dann nur 5 Minuten Sprechzeit pro Patient hat?

NIEMALS!

 

Mein Mann und ich sind zwar mit der Kinderplanung durch, dennoch wünsche ich allen Frauen, die noch Kinder bekommen möchten, eine hebammenbetreute Schwangerschaft und Geburt!

 

#aufdentischhauenfürhebammen

#zurückindiekreidezeit

Kommentar schreiben

Kommentare: 0