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# 89 Das Ding mit der Psyche

Angenommen ein Freund, den du jahrelang kennst, erzählt dir von seinen neuen Plänen in der Zukunft, die vielleicht eine völlig andere Richtung einschlagen, als es vorher der Fall war. Dann sagst du sowas wie:

"Cool, freut mich für Dich; wie kommst Du auf die Idee?..."

Ein ganz normales Gespräch halt unter Freunden, nix wildes, denn es ist ein Freund, der immer schon seinen Weg gegangen ist, vielleicht mal gestolpert, gefallen und wieder aufgestanden ist, aber alles scheint ganz normal. 

 


Dann gibt es diese Freundin (ich), die ein Burnout, eine Erschöpfungsdepression - nennt es, wie ihr wollt - hatte,

 

ein Jahr lang gekämpft hat...

 

mit sich...

 

mit der Welt da draussen...

 

sich jetzt frei fühlt und etwas neues ausprobieren will. Sie erzählt von ihren Plänen und alle schauen fragend und skeptisch. Vielleicht fragt jemand: "Geht´s Dir denn nicht gut?", "Liegt das vielleicht an den Tabletten?", "Vielleicht hast Du Dich noch nicht gefunden..."

 

NEIN VERDAMMTE ERDBEERE!

 

Muss ich, nur weil ich eine harte Zeit hinter mir habe, mein Leben so weiterleben?

Darf ich (mit 34) nichts mehr neues erleben? Etwas neues erfahren?

Hätte ich jetzt eine Laktoseintoleranz und beschlossen, mich fortan nur noch von Milchprodukten zu ernähren, dann hätte ich vielleicht und vermutlich sogar ziemlich bald ;-) zu mir gesagt: "Okay, war doof, merk ich selbst", aber ich möchte doch nur etwas neues ausprobieren, was ich vielleicht auch vor einem Jahr getan hätte, bevor meine Erdbeerwelt zusammengebrochen ist. Ist das denn so abwegig?  

 

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