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# 117 ...und dann gibt es Tage, die schreien nach Erdbeeren...

Kennt ihr das? Folgende Situation: Ich wache morgens auf, stelle fest, dass ich verschlafen habe, versuche wie ein verrücktes Erdbeerhuhn die Zeit rein zu holen, dabei fällt mir wohlmöglich noch alles aus der Hand und ich selbst fast die Treppe runter. Die Kinder haben ebenfalls verschlafen und haben auch nach dem 3. Mal "wie weit bist du?" immer noch nicht den Ernst der Lage erkannt und pulen sich zwischen den Zehen die Fusseln raus, während sie rufen "noch nicht sehr weit". Habe ich dann gerade die Brotdosen der Kinder fertig gemacht, der Schweiß steht mir schon auf der Stirn, kommen die Kinder in die Küche und möchten Müsli essen. Eigentlich bleibt gar kleine Zeit, aber ich musst mich schließlich auch noch fertig machen. Also lasse ich die Kinder gewähren und gehe ins Bad. Ein Blick in den Spiegel verrät "Das war keine gute Nacht". Bad-Hair-Day ist wohl heute auch noch und ich MUSS mir wohl oder übel die Haare waschen. Toll so mit der Zeit im Nacken über der Badewanne gebeugt die Haare zu waschen. Das Handtuch habe ich natürlich zwei Meter weiter am Haken hängen lassen als ich danach greifen will... Also tropfe ich schön das Badezimmer voll, verfolge meine Morgenroutine, putze mir so schnell die Zähne, dass mein Zahnfleisch blutet und renne in die Küche zurück. Die Kinder haben zum Glück mal nichts angestellt und somit geht´s mit Kind 1 raus - FUCK es regnet aus Eimern - ICH HASSE REGEN!!!

Aber Kind 1 ist da chilliger und schon weg. Aber ich muss mit Kind 2 in den Kindergarten, und als ich draussen im REGEN stehe fällt mir auf, dass ich die Familienkutsche nicht zuletzt gefahren habe und ich gar nicht weiß, wo diese Dreckskarre nun steht. Kind 2 weiß es leider auch nicht mehr und vermutet da und da, was sich wenig später als Flopp herausstellt, da ich das Auto glücklicherweise auf dem Weg finde. Ich öffne die Türe, völlig genervt vom Regen als Kind 2 VOR DER AUTOTÜRE stehen bleibt und mir etwas erzählen will. Ich spüre mein Blut in den Adern kochen und zische, dass es jetzt gefälligst einsteigen soll, weil sonst die Kindergarten-Gleitzeit zu Ende ist. Endlich sitzen wir im Auto, aber wie soll es auch anders sein, habe ich eine Straße weiter die Müllabfuhr vor mir fahren und möchte am Liebsten aussteigen um ihnen zu helfen, damit es schneller geht. (An dieser Stelle muss ich unbedingt sagen, dass ich natürlich den Müllmännern meinen tiefsten Respekt zolle, denn die müssen schließlich mit jedem Müll fertig werden). "Du musst nur geduldig sein und still halten, ruhig bleiben..." (Die Ärzte - Die Hard) spielt die Musik in meinen Kopf ein und ich versuche mich zu beruhigen. Als ich Kind 2 nun im Kindergarten noch gerade pünktlich abliefere, bin ich dennoch unruhig, denn - ich habe weder gegessen noch etwas getrunken. Zu Hause angekommen, muss es dann ein schöner Erdbeershake sein, denn solche Tage schreien nach Erdbeeren...

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