Vor etwa einem Jahr stand das Thema
W e r t s c h ä t z u n g im Raum.
Im Alltag sehen wir die Dinge, die gut laufen als selbstverständlich an;
sind nicht mehr allzu dankbar, sondern nehmen es einfach so hin wie es ist - davon schließe ich mich selbst nicht aus . Wenn aber etwas nicht so läuft, wie geplant, dann meckern wir drauf los. Manch einer sagt, das sei typisch deutsch - sehe ich anders, aber egal.
Jedenfalls neigen wir tendenziell dazu, uns an einer blöden Sache aufzuhängen. Nehmen wir einen Ausflug als Beispiel:
Alles ist super schön, aber das Essen lässt zu wünschen übrig und wir verfahren uns auch noch auf dem Rückweg oder stehen im Stau. Dann sind für die meisten Menschen diese dummen 2% die zählen und sie wandeln es um und machen das zum Hauptthema nämlich zu 98%, statt zu sagen "Boa, wir haben einen Bären gesehen, das Wetter war total schön, die Kinder hatten viele Spielmöglichkeiten, es gab ein Puppentheater und ein riesen Softeis und einen Wasserspielplatz...". Nein, plötzlich überwiegen diese 2 % Erdbeerschimmel und wir suggerieren den Menschen, denen wir von unserem Ausflug erzählen, dass sie bloß nicht dort hin fahren sollten.
Absoluter Quatsch!
So ähnlich ist es auch auf dem Arbeitsmarkt. Du bist so lange ein guter Arbeitnehmer, solange du nicht krank bist oder EINEN EINZIGEN Fehler machst.
Im Freundeskreis passiert das auch hin und wieder. Du tust alles für einen Freund oder eine Freundin bzw. allgemein für deine Freunde und dann passiert dir ein Fauxpas und es braucht erst einmal wieder eine längere Zeit, bis alles wieder beim Alten ist.
Dabei sollten wir doch lieber erst einmal schauen, was ist alles gutes /tolles passiert und dann können wir immer noch überlegen, ob dieser Fauxpas es wirklich wert ist, einen Arbeitnehmer, einen Freund, einen Nachbarn, ein Familienmitglied oder wen auch immer schlecht oder wie Luft zu behandeln.
Ich bin jetzt nicht unbedingt so eine Frau, die gerne viele Löbchen kassiert geschweige denn ständig welche austeilt, aber zwischendurch tut ein gutes Wort doch ganz viel für mich als Person und demnach auch für andere Menschen in meinem Umfeld - Wertschätzung eben.
Und auch wenn ich selbst so einiges als selbstverständlich sah, werde ich nun auch öfter mal ein gutes Wort jemandem anderen aussprechen, wenn ich das Gefühl habe, es muss jetzt raus.
Zu diesem Thema passt auch ganz gut die Intention, die ich vor Weihnachten bekam.
Kommentar schreiben
Marcel (Mittwoch, 22 September 2021 15:25)
Da gebe ich dir zu 100% Recht, man hängt sich immer wieder an den kleinen Dingen im Alltag auf!
So ein Erlebnis hatte ich im Sommer....welchem.....Na den vor vier oder fünf Jahren� Wir gingen mit Freunden im Urlaub am Strand spazieren, es war herrlich warm und das Meer war glatt wie ein Spiegel. Nach über 4 Stunden spazieren, mit etlichen Pausen und ausgiebigen Badegängen, fing es an windig zu werden! Das Meer wurde unruhig und bald bließ uns ein heftiger Wind entgegen und verbündete sich auch noch mit dem Regen. Trotz das der Regen und der Wind total warm war wurde geschimpft über dieses üble Wetter!
Der herrliche Ausflug mit über 4 Stunden Sonne pur, dem herrlich glatten Meer und die Landschaft mit seiner Schönheit, wurden einfach vergessen und nicht erwähnt.