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Jeder hat sein Päckchen zu tragen - oder seinen Rucksack

Auf dem Camino triffst du zwangsläufig auf Menschen, die sich aus einem bestimmten Grund auf den Weg machen und wenn es nur der Gedanke ist, mit dem auszukommen, was du bei dir trägst, denn das war nämlich einer meiner Gründe: 

Minimalismus!

Nun stelle ich eine These auf, die lautet:

 

Wer mit einem riesig gefüllten Rucksack den Jakobsweg läuft, der hat auch mental ein großes Päckchen zu tragen.

 

Wie komme ich auf diesen Zusammenhang?

 Ich war bereits einige Tage auf dem Jakobsweg unterwegs, hatte einige Pilger gesehen und oft nicht schlecht gestaunt, mit welchen "Überseecontainern" manch einer unterwegs war. Das ist doch alles viel zu schwer, dachte ich mir jedes Mal. Denke ich an meine Packliste und einem Gesamtgewicht von 5,9 Kilogramm (Snacks, Getränke und Eigengewicht des Rucksacks inklusive), war ich wirklich sehr minimalistisch unterwegs und wäre ich einige Wochen später unterwegs gewesen, hätte ich wohlmöglich noch ein paar Anziehsachen weniger mitgenommen (bzgl. Sonne, Wärme, bessere Möglichkeiten die Wäsche zu trocknen).

Ich habe mir einfach wenig Sorgen darum gemacht, irgendetwas zu vermissen und ich denke im Umkehrschluss, haben sich die Pilger mit den "Überseecontainern" viel zu viele Gedanken gemacht, was sie wohl brauchen könnten und diese Sorge zusammen mit der mentalen Last, die man auf dem Weg los zu lassen versucht, ergibt die Schwere des Rucksacks. 

Ich erinnere mich plötzlich an eines meiner ersten Coachings, in denen ich einen imaginären Rucksack mit großen, schweren Steinen trug; sinnbildlich für meine seelische Last und wie ich diese Steine von mal zu mal los wurde, oder sie zumindest zu kleinen Steinen zertrümmern konnte um wieder in eine Leichtigkeit zu kommen. 

Manche Pilger entledigen sich einiger Dinge ihres Rucksacks auf dem Camino sowie sie auch Sorgen und Ängste loslassen und wenn sie das getan haben, erleben sie körperlich, wie auch seelisch Stück für Stück ihre eigene Leichtigkeit.

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